Freud und Leid

In Gedenken an meinen Mentor und Förderer im BDK - Jürgen Wendt

Foto von Jürgen Wendt aus einer von ihm gegründeten Fachzeitschrift "Kripo Campus" (Anfang 1981) für Studierende der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung NRW

Am 19. Dezember 2022 verstarb Jürgen Wendt im Alter von 84 Jahren in Radevormwald. Jürgen Wendt war für mich Mentor und Förderer im Bund Deutscher Kriminalbeamter, Freund und Kollege.

Ich habe Jürgen Wendt in meiner Ausbildung als Fachlehrer an der Landeskriminalschule in Düsseldorf kennen und schätzen gelernt. Im Fach "Staatsbürgerkunde" widmete er sich sehr früh und für die damalige Kriminalistenausbildung eher ungewöhnlich der Historie des Kommunismus im weitesten Sinne. Im Zusammenhang mit der Gründung der "Roten Armee Fraktion" um Bader und Meinhof ein bedeutsamer Lerninhalt. Und Humor hatte Jürgen auch. Auf die Frage, was "Histomat" bedeute, antwortete ein Anwärter in unserem Kurs: "So was ähnliches wie "Lavamat"! Unvergessen, sein bekanntes Schmunzeln...

Ein paar Jahre später trafen wir uns wieder: Im Landesvorstand des Bund Deutscher Kriminalbeamter NRW, Jürgen war Landesvorsitzender, ich "Greenhorn" für das Sachgebiet Fachhochschulausbildung. Und die war für Jürgen von elementarer Bedeutung für eine zukunftsorientierte und ausschließlich im gehobenen Dienst angesiedelte Kriminalpolizei. Dafür hat er gekämpft, und ich durfte dabei sein. Niemand konnte ihn daran hindern, diese Forderungen in die Politik zu tragen. Und dort fand man seine Auffassung von Ausbildung, Qualifizierung und Professionalisierung und gerechte Besoldung ausschließlich im gehobenen Dienst meist gar nicht lustig. Die einen befanden, es sei zu teuer, die anderen meinten die Kripo dürfe sich nicht von der Schutzpolizei abheben. Gekämpft wurde mit teils harten Bandagen über viele Jahre, Jürgen ließ sich nicht beirren oder beeindrucken, machte weiter, unermüdlich. Und Heute? Heute ist die gesamte Polizei im gehobenen Dienst, das Thema "Einheitsausbildung" leider noch nicht ganz vom Tisch. Die von Jürgen Wendt vorgetragenen Argumente sind aber so aktuell wie nie.

Jürgen Wendt war über lange Jahre Mitglied des Polizeihauptpersonalrates im Innenministerium und bis zu seiner Pensionierung Abteilungsleiter im Landeskriminalamt in Düsseldorf.

Meine herzliche Anteilnahme gilt seiner Frau und seiner gesamten Familie!

Möge er in Frieden ruhen!

In Gedenken an meinen Freund Rechtsanwalt Wolfgang Reuter

© Wilfried Albishausen

© Wilfried Albishausen

14.01.2012 - Wolfgang Reuter, langjähriger juristischer Berater des BDK und mein persönlicher Freund ist tot.

Er hat lange gekämpft und während seiner schweren Erkrankung weiter gemacht, weitergearbeitet, einfach so, als wenn nichts Besonderes wäre... Und selbst im Krankenhaus setzte er seine Rechtsberatungstätigkeit fort...

Über all' die Jahre sind wir wirklich Freunde geworden, wir haben, was die beruflichen und gewerkschaftlichen Dinge angeht, viel von einander gelernt. Ich sehe ihn immer noch vor mir, wie er mit Akten in Waschkörben gepackt zur Geschäftsstelle kam und bereits bei der Begrüßung begann, die aktuellen Rechtsschutzsachen zu besprechen. In fast jeder Akte stand er im "Saft" und diktierte sofort, was im nächsten Zug zu tun war...

Seine trockene, humorvolle Art sich auszudrücken, habe ich noch in bester Erinnerung. Auf einer Fahrt zu einem Seminar für Rechtsschutz fragte er mal spontan, ob ich nicht auch der Meinung sei, dass die Leute um uns herum immer doofer würden. Ich musste schmunzeln und wie so oft ihm zustimmen...

Möge er in Frieden ruhen, da wo er mit seiner Frau Annette und seinem Hund Manni am liebsten war. In Horumersiel/Schillig an und in der Nordsee...

In Gedenken an meinen Freund Horst Zimmlinghaus

© Wilfried Albishausen

© Wilfried Albishausen

23.06.2017 - Am 8. Juni 2017 verstarb nach einer längeren, schweren Erkrankung Horst Zimmlinghaus im Alter von 75 Jahren, ein Freund und Kollege, den die Kolleginnen und Kollegen im Bund Deutscher Kriminalbeamter und der Polizei in Nordrhein-Westfalen schmerzlich vermissen werden. Über drei Jahrzehnte bis über die Pensionierung hinaus hat Horst Zimmlinghaus unter anderem als Bezirksvorsitzender in Mönchengladbach und Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstandes zunächst als Geschäftsführer und letztlich als Sachgebietsleiter für Personalratsangelegenheiten die Arbeit des BDK entscheidend geprägt.

Horst Zimmlinghaus hat gerade die Personalratswahlkämpfe mit dem ihm eigenen Stil und seiner Schaffenskraft maßgeblich beeinflusst und zu entsprechenden Erfolgen geführt. Dass er seinerzeit als Vertreter des BDK Personalratsvorsitzender in Mönchengladbach wurde, ist zu einem großen Teil in seinem persönlichen Engagement begründet gewesen. Dabei hat Horst Zimmlinghaus, den viele unter seinem Spitznamen "Zimmi" kennen, immer die erforderliche Objektivität walten lassen, für die er stets gekämpft hat. Personalvertretung an eine Gewerkschaftsmitgliedschaft zu binden, war ihm ein Graus und Ärgernis zugleich.

"Zimmi" war ein liebenswerter Freund, Kollege und Mensch, hilfsbereit und für Verhandlungen mit Behördenleitern und Vertretern der Politik nicht selten ein harter Brocken - ausgestattet mit einem ausgeprägten Gedächtnis, Gerechtigkeitsempfinden und manchmal auch einer gewissen "Bärbeißigkeit" war er ein äußerst respektierter und beliebter Gesprächspartner.

Horst Zimmlinghaus war bis zu seinem Ruhestand Mitglied im Polizeihauptpersonalrat im Ministerium für Inneres und Kommunales. Die höchste Stufe der Personalvertretung der Polizei im Land Nordrhein-Westfalen. Auch hier war "Zimmi" ein geschätzter Gesprächspartner und Vertreter der Kriminalpolizei.

Für mich war Horst Zimmlinghaus einer der Ziehväter, Förderer und Berater im Geschäftsführenden Landesvorstand, von dem ich viel gelernt habe. Aber Horst war mehr für mich. Ein guter Freund, den ich sehr vermissen werde. Seine Gradlinigkeit und sein Vertrauen haben meine Arbeit im BDK stark und positiv beeinflusst.

Seiner Frau Gisela, seinen beiden Söhnen und seiner gesamten Familie gilt mein Mitgefühl. Ich wünschen ihnen Kraft und Hoffnung, ihre Trauer und Zukunft zu bewältigen.

Wir sehen uns wieder, lieber Horst, Du bist nicht von uns, sondern uns nur voraus gegangen...

Wilfried

Brigadegeneral a. D. Ulrich Wegener ist im Alter von 88 Jahren verstorben

© BDK-Archiv

© BDK-Archiv

04.01.2018 - Bereits am 28. Dezember 2017 verstarb Brigadegeneral a. D. Ulrich Wegener im Alter von 88 Jahren.

Zahlreiche Nachrichtenagenturen ehren den verstorbenen Ulrich Wegener zurecht und treffend als Helden von Mogadischu/Somalia.

Nach dem Attentat palästinensischer Terroristen auf Sportler der israelischen Delegation während der Olympischen Spiele 1972 in München, bei dem 11 Israelis getötet wurden und dem in einem Fiasko geendeten Zugriffsversuch auf dem Flugplatz von Fürstenfeldbruck, war es Ulrich Wegner vom damaligen Bundesgrenzschutz (BGS), der damit beauftragt wurde, mit der GSG9 eine Antiterroreinheit beim BGS aufzubauen.

Bereits 5 Jahre später wurde die GSG9 nach sicher schwierigen Verhandlungen mit der somalischen Regierung unter dem Kommando von damals noch Oberstleutnant Ulrich Wegener in Somalias Hauptstadt Mogadischu eingesetzt. Am 13.10.1977 hatten vier palästinensische Terroristen die Passiere der Landshut in ihre Gewalt gebracht, um in Deutschland inhaftierte Mitglieder der RAF frei zu pressen. Nach 5 tägiger Geiselnahme und der Tötung des Piloten gelang es Ulrich Wegener und "seinen Jungs" - wie er sie immer bezeichnete - die Passagiere nahezu unverletzt aus ihrer furchtbaren Lage zu befreien.

Während seiner aktiven Zeit im Bundesgrenzschutz und danach beriet Ulrich Wegener nationale und internationale Sicherheitsbehörden beim Aufbau von Antiterroreinheiten sowie strategisch im Kampf gegen Terrorismus.

Für seine überragenden Leistungen im Bereich der Inneren Sicherheit erhielt Wegener 1979 den Orden "Bul le merité" vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK).

Ich hatte das Glück und die Ehre, Brigadegeneral a. D. Ulrich Wegener mehrfach bei Veranstaltungen des BDK zu treffen und mit ihm zu sprechen. Ein Mann mit höchster Fachkompetenz, Führungsstärke, Verantwortungsbewusstsein und Empathie! Und, ein Mann voller Bescheidenheit!

Bei einem dieser Gespräche habe ich ihn mal gefragt, inwieweit er sich damals auf Rückhalt und Unterstützung aus der Politik verlassen konnte. Er sprach sehr offen über sein Gespräch mit Bundeskanzler Helmut Schmidt über die Freigabe zum Zugriff in der Landshut. Ein Gespräch, das von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt war. Es war ein Musterbeispiel für ein vertrauensvolles Zusammenwirken von Politik und Sicherheitsbehörde in schwierigster Lage.

Brigadegeneral a. D. Ulrich Wegener war zweifellos ein Held, ein Vorbild, an dem man sich gerne und zuverlässig orientieren konnte.

Ich werde solche Gespräche vermissen, ihn, den Helden von Mogadischu nicht vergessen...

Möge er in Frieden ruhen...

BDK-Ehrenkriminalmarke an Kölner Tatort-Kommissare verliehen

© Wilfried Albishausen

© Wilfried Albishausen



Köln, 10. März 2005 - Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat am heutigen Tage bereits zum fünften Mal seine Ehrenkriminalmarke verliehen. Mit den Kölner Tatort-Kommissaren Dietmar Bär (alias Freddy Schenk) und Klaus J. Behrendt (alias Max Ballauf) wurden erstmalig keine Personen geehrt, die beruflich mit der Kriminalitätsbekämpfung zu tun haben. Allerdings sind ihre Konterfeis Freddy Schenk und Max Ballauf auch die ersten Kriminalbeamten, die die Ehrenkriminalmarke empfangen. "Ihre Arbeit ist geprägt von kriminalistischem Denken, hartnäckigem Ermitteln, kriminalistischer Recherche, aber auch, wie im wirklichen Leben, von der Unterstützung durch Kommissar Zufall.", erläuterte der BDK Vorsitzende Rüdiger Thust ihre Arbeit. "Die PC und Fahndungstechnik im Tatort ist der Wunschtraum eines jeden Kriminalisten".

Wenn auch manche Ermittlungsmethoden in der realen Welt kaum möglich oder sogar rechtlich bedenklich sind: Die Aufklärungsquote der Tatort-Kommissare ist auf jeden Fall einwandfrei. Ganz anders sieht es da im Kölner Polizeialltag aus. Anlässlich der jüngst veröffentlichen Kriminalitätszahlen appellierte der Vorsitzende der Kripo-Gewerkschaft Rüdiger Thust an Polizeipräsident Steffenhagen die "Konsequenzen aus einer miserablen Aufklärungsquote, die mit 34,84% bundesweit ihres gleichen sucht" zu ziehen. "Anders als bei den Tatort-Kommissaren ist bei den Kölner Kriminalbeamten die notwendige Ermittlungsruhe schon lange nicht mehr vorhanden", erklärte Thust. "Zahlreiche personalintensive Großkommissionen, aber auch immer anspruchsvollere Ermittlungsmethoden fallen mit dem Straftatenanstieg der letzten Jahre zusammen. Die Personalreserven der Kripo sind aufgebraucht, Vorgangsdruck und Arbeitsüberlastungen sind in vielen Kommissariaten an der Tagesordnung. Junge Kollegen müssen in die Hundertschaften, der qualifizierte Kripo-Nachwuchs bleibt aus."

Gerade aber um auf die Notwendigkeit (Kriminal-)Polizeilichen Spezialistentums und der damit verbundenen Aus- und Fortbildung und Polizei-Organisation hinzuweisen, wurde die Auszeichnung der "Ehrenkriminalmarke" geschaffen.

Die Laudatio hielt einer der Vorjahrespreisträger, Oberstaatsanwalt Egbert Bülles. Er führt zu den Preisträgern aus, dass sie die Auszeichnung "nicht als Schauspieler und nicht als Kriminalisten erhalten, sondern als Charaktere und Typen, als Personen und Menschen, die nicht "im Film leben", sondern ihre Umwelt sehr bewusst und realistisch wahrnehmen. Sie sind in ihrer Darstellung keine Wundermänner, sie sind ehrlich und verletzlich, mit Fehlern behaftet und manchmal auch leichtgläubig. Alles das eben, was auch die "richtige" Kriminalpolizei ausmacht."

Darüber hinaus war aber für die Auswahl der diesjährigen Träger der Ehrenkriminalmarke auch ihr Engagement abseits der Leinwand entscheidend: "Kamelle fair - da tanzt der "Bär"!" - eine Kampagne gegen die rigorose Ausbeutung der Armenhäuser dieser Welt - gegen Armut und Elend. 1998, nach dem Tatort "Manila" entstand der Verein "Tatort - Straßen der Welt e.V.", ein soziales Projekt, dass sich dem Kinderhandel und der Kinderprostitution widmet. "Pro Futura", ein in Berlin ansässiger Verein engagiert sich mit dem Zugpferd Klaus Johannes Behrendt für zusätzliche Ausbildungs- und Arbeitsplätze für Jugendliche und Langzeitarbeitslose.

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